GROTESK #4
Wenn ich den Begriff Herzensprojekte einer Definition zuordnen müsste, dann wäre es im Kontext von Design wie folgt:
Herzensprojekte sind Arbeiten von Designerinnen und Designern, die aus der eigenen intrinsischen Motivation entstehen. Der Impuls zur Umsetzung des Projekts kommt aus dem Inneren und nicht von Externen.
In Ausgabe zwei dieses Newsletters empfahl ich bereits das Video vom Grafikdesigner Jesse Nyberg. Er erklärt, warum diese freien Arbeiten für uns Kreative so enorm wichtig sind. Falls du das Video noch nicht gesehen hast, kannst du es hier nachschauen.
Ihm bereitet die Zusammenarbeit mit Kunden zwar viel Freude, aber er ist dennoch überzeugt, dass die spannendsten Projekte aus der eigenen Leidenschaft entstehen. Seine Serie von Postern und Albumcovers haben ihm sehr geholfen, seinen grafischen Stil zu finden.
In der Regel sind Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner bei Projekten an einem bestehendes Corporate Design gebunden. Das ist erst mal nichts Negatives, aber gelegentlich tut es dem Designerherz einfach gut, Dinge so umzusetzen, wie es einem gerade gefällt und mit verschiedenen Stilen und Techniken zu experimentieren.
„Der Künstler macht, was er will. Der Designer will, was er macht.“
Kurt Weidemann
Was machen Herzensprojekte für mich aus? Eindeutig die eigene Freiheit, die damit einhergeht. Ich bin dabei niemanden irgendeine Art von Rechenschaft für meine Arbeit schuldig. Im Gegensatz zu Kundenprojekten, bei dem ich jeden Arbeitsschritt hinterfragen muss, ob es z.B. die Zielgruppe trifft oder den Vorgaben aus dem Briefing entspricht.
Ein anderer schöner Side Effect ist, dass plötzlich aus meinem Job, wieder ein Hobby wird, bei dem ich einfach machen kann, worauf ich Lust habe. Der Prozess von der Ideenfindung bis zum fertigen Produkt fällt mir dann meistens leichter und bereitet mir viel Spaß. Ich kann mich wie ein Künstler mit meiner Idee und meinem Stil ausdrücken.
Falls es dir nun in den Fingern juckt und du auch Lust hast, etwas nach deinem eigenen Stil zu gestalten, aber keine passende Projektidee hast, kann ich dir den Plakatwettbewerb »Mut zur Wut« empfehlen, den ich bereits in Ausgabe #1 erwähnt habe.
Hier findest du alle Informationen und hier die Ausschreibung.
In meinem Freundeskreis gibt es Designerinnen und Designer, die nach Feierabend keine grafischen Arbeiten mehr erstellen möchten. Oft ist der Job anstrengend genug und viele möchten dann nicht noch mehr Zeit in diversen Grafikprogrammen verbringen. Dennoch haben die meisten diesen Drang, nach kreativem Output.
Ich habe nachgefragt und eine Liste mit kreativen Hobbys zusammengestellt:
Musik machen
Fotografie
Videografie
Illustration
Malerei
Zeichnen
Mandalas malen
Töpfern
Basteln
Kerzen machen
Bloggen / schreiben
Poesie
Handlettering
Graffiti
Nähen
Stricken
Häkeln
Hast du noch Punkte, die du der Liste ergänzen würdest oder generell Gedanken zu diesem Thema? Schreib mir gerne auf Instagram oder per Mail.
Ich brauche deine Meinung. Mittlerweile haben sich eine ganze Reihe an verschiedenen Themen für diesen Newsletter bei mir angesammelt und ich möchte von euch wissen, welches Thema ich als nächsten aufgreifen soll.
🤌 Feinste Empfehlungen
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Adriana Jaramillo @fromlinetoline - Schöne Illustrationen, die von ihr mit Siebdruck auf Textilien gedruckt werden
THE GAP by Ira - Ein Video, was sich jeder Kreative regelmäßig anschauen muss
🎧 On Repeat
Hier geht's zum Song auf Spotify, hier das Musikvideo und hier die Grotesk-Playlist.
Und das soll's von mir gewesen sein. Komm gut in die Woche ✌️
Daniel
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